Public relations

 

Translator

 

Jung und Alt

 

Junge und alte Menschen leben in völlig verschiedenen Welten.

Die Alten haben vergessen wie es ist jung zu sein und können daher nicht mehr verstehen wieso die heutige Jugend so handelt wie sie handelt.

Aber auch die Jugend weiß nicht wie es ist alt zu sein denn da kommen sie ja erst noch hin und wenn sie erst mal da sind werden sie genauso ihre Jugend vergessen haben wie die Generation vor ihnen.

Es ist ein Teufelskreis aber wir können ihn brechen indem wir aufstehen und etwas dafür tun wieder in einer Welt zusammen leben in der wir wieder mehr mit einander Kommunizieren, uns wieder mehr verstehen, respektieren und nicht an einander vorbeireden.

Egal ob du noch Jung oder schon alt bist du kannst immer etwas tun um die Welt zu verbessern.

 

Gedanken einer Schülerin Der Akademie Wissen und Weisheit

02. März 2024

 


 

Goldene Zeiten


Die Landschaft lag friedlich vor ihm, doch Madus Herz war alles andere als friedlich. In seiner Seele tobte ein Entscheidungskrieg. Was sollte er tun? Einerseits wollte er diesen Ort nicht verlassen, andererseits erschien ihm diese Umgebung wie vergiftet. Das Gift strömte von den Handlungen seiner Frau aus, in sein Herz.

Was war nur aus seiner Angetrauten geworden in den vierzehn Jahren Ehe? Er hatte sie geheiratet als sehr junges, zartes, einfühlsames Geschöpf, er war hingerissen von ihrem engelhaften Aussehen, ihrer kindlichen, unschuldigen Art und war sich völlig sicher, dass er bis ans Ende seiner Tage mit ihr durchs Leben gehen würde.

Er hatte sie das erste Jahr vergöttert, ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen und ihre zunehmende Launenhaftigkeit schob er auf ihre Sehnsucht, endlich Mutter zu werden, was ihr drei Jahre lang verwehrt gewesen war. Dann, als sie endlich schwanger war, schob er ihre schnell wechselnden Gefühlszustände auf die Hormone und strengte sich besonders an darüber hinweg zu gehen. Fast täglich brachte er ihr kleine Geschenke mit – von Blumen und Spielzeugen für den baldigen Nachwuchs – um sie zu erfreuen und abzulenken. Er strich das Kinderzimmer hellblau, verbrachte Stunden in der Werkstatt um eine Wiege und allerlei Spielzeug aus Holz zu basteln. In diesen wenigen Stunden des Tages war er glücklich.

Während der Arbeit trug Madu das erste Ultraschallbild in seiner Brusttasche, ganz nahe am Herzen, und in jeder Pause vertiefte er sich darin. Er war voller Vorfreude, es sollte ein Sohn werden, hatte der untersuchende Arzt gemeint, und er schwelgte schon in vorweg genommenen Unternehmungen mit diesem so sehr erwünschten Stammhalter.

Wenn er nach getaner Arbeit nach Hause kam, wich seine Freude sehr schnell einer dumpfen Traurigkeit, sobald er das Gekeife seiner schwangeren Frau vernahm, die einen nicht gerade zufriedenen Eindruck machte. Sie schimpfte beinahe über alles; dass er zu wenig verdiente, das Haus zu klein wäre, das Wetter zu schlecht und das Gemüse ohne Geschmack…. Die Kette der Beschwerden riss nie ab und er fragte sich, ob sich seine Isabell wohl, nach der Geburt, noch in eine liebevolle Mutter verwandeln konnte.

Langsam zweifelte er daran sehr heftig. In letzter Zeit hatte er immer öfter Magenschmerzen und das Essen, das sie ihm vorsetzte schmeckte ihm immer weniger.

Manches Mal hatte er sogar das Gefühl, dass sie extra so geschmacklos kochte um ihn zu ärgern. Natürlich sprach er das niemals aus und auch sonst blieb er immer freundlich und zuvorkommend, doch die vielen Beschimpfungen, ja fast Gemeinheiten, die sie ihm täglich an den Kopf warf, zeigten allmählich auch Wirkung in seiner Seele. Er wurde immer trauriger, seine Gedanken negativer und er begann sich wirklich um die Zukunft zu sorgen.

Diese Sorgen wurden bei der dritten Ultraschalluntersuchung auch noch vergrößert, als der Arzt ihnen mitteilte, dass etwas mit dem Kind nicht stimme, seine Entwicklung wäre verzögert und auch der Herzschlag wäre vermindert. Das Kind würde wohl nicht überleben. So war es dann auch, bereits in der 25sten Schwangerschaftswoche hatte seine Frau eine Fehlgeburt. Das Ungeborene hatte ein Loch im Herzen und das Gehirn war unterentwickelt.

Isabell ging es zwei Wochen nicht besonders gut, sie sprach fast gar nicht mehr, doch langsam erholte sie sich und sie wurde sogar der früheren Isabell wieder ähnlicher.
Man hörte sie wieder lachen und ihre Stimmung war wieder ausgeglichener.
Marco hatte gestern nach dem Abendessen ein langes Gespräch mit ihr und zeigte ihr seine Freude über ihr besseres Befinden. Da wurde sie plötzlich ganz ernst und
beichtete ihm, dass sie froh darüber wäre, dass das Kind nicht überlebt hätte. Marco war entsetzt über diese Aussage. Doch dann gestand sie ihm, dass dieses Kind ja nicht von ihm gewesen war, und sie es als gerechte Strafe für ihr Fremdgehen empfand.

Nun saß er hier auf dieser Bank und blickte in diese schöne Gegend und war sich nicht sicher, ob er noch mit dieser Frau zusammenleben wollte und konnte.

 

Vielen lieben Dank an unsere LB Melina - 02. März 2024